Jahresabriss 2014: Rom und Rodeo
2014 war ein super Jahr – privat und beruflich alles im grünen Bereich. Zu den Highlights gehört an erster Stelle die Reise nach Rom, die meine Mutter und ich im Oktober unternahmen. Wir hatten bestes Wetter, ein wunderschönes Hotel in Fußnähe des Vatikan und Sehenswürdigkeiten satt. Die ganze Stadt praktisch ein einziges Museum: Kolosseum, Spanische Treppe, Forum Romanum, Petersplatz, Petersdom und Vatikanische Museen (eine Menschenmenge da drinnen! Trampel trampel trampel, quassel quassel quassel; zum Abgewöhnen), Pantheon, Trevibrunnen (halbverhüllt), Engelsburg, Villa Borghese und Piazza Navona. Hier sind die fotografischen Highlights (übrigens allesamt mit Instagramfiltern versehen, haben ein paar nette Sachen darunter:
Und jeden Tag ordentlich Nudeln! Sogar einen Strandtag gönnten wir uns.
Die größte Gaudi war jedoch der Pabstbesuch. Stellte sich heraus, dass der Pabst gerade an dem Wochenende eine Heilig-sprechung auf dem Petersplatz am Laufen hatte, also wir nichts wie hin. Muss man ja mal gesehen haben, den Pabst! Und dann kam er direkt an uns vorbeigefahren in seinem Papamobil. Umzingelt von Bodyguards und Kameraleuten und Tausenden von Anhängern, die uns links, rechts und von hinten anrempelten, um noch dichter an die Absperrung zu kommen. So’n Massenauflauf muss jetzt nicht jeden Tag sein, aber den Spaß war es wert!
Zu den weiteren Highlights des Jahres gehören der Besuch von Joachim im Juli und dann das Ellensburger Rodeo im September. Erstmal zu Herrn Rinna: Wir hatten uns ja lange nicht gesehen aber am Flughafen gleich wiedererkannt! Ein guter Start. Joachim sehr pflegeleicht und auch nur bedingt katzenallergisch, also stand einer netten Woche in Seattle nicht viel im Wege. Wir klapperten alles mögliche ab, aber fuhren auch bei Affenhitze (bestimmt 29 Grad Celsius) zu den Eishöhlen (Big Four Ice Caves) in Granite Falls, ca. 2 Stunden nordöstlich von Seattle in den Cascade Mountains. Da ist gerade mal wieder ne Lawine runtergekommen letzte Woche, kein Wunder, dass da überall Warnschilder waren.
Jetzt noch was zum Rodeo: Es war so richtig mit allem Drum & Dran, Rinder mit dem Lasso einfangen, auf bockenden Mustangs reiten, auf noch viel schlimmer bockenden Bullen reiten, und und und. Es war sehr spannend! Nur drei Autostunden von Seattle entfernt in Richtung Eastern Washington, in Ellensburg.
Von seinem anschließendem Besuch in Spokane bei seinen Eltern kam Markus dann mit einer Cowboy-Kochstation für mich zurück. Die steht jetzt bei mir im Vorgarten. Könnt ihr hier bestaunen.
Wenn mal wieder Stromausfall kommt, was hier ja manchmal tagelang anhält, kann ich mir ein schönes Lagerfeuer unter dem Ding machen und Reis und Bohnen darin brutzeln.
Meine kleine Schimmelstute ist noch immer guter Dinge, bis August 2015 sind wir auf jeden Fall noch im selben Reitstall. Dann wird entschieden, ob alle ausziehen müssen, da das Gelände inzwischen verkauft wurde. Es ist noch unklar, wann die Bauarbeiten für die neue Wohnsiedlung dort beginnen. Schade, aber es gibt ja genug Ausweichmöglichkeiten.
Anfang Januar fahre ich wieder für ein Wochenende nach Los Angeles zu dem alljährlichen Treffen mit Martina. Freue mich schon drauf! Das Wetter in Seattle ist wie eben immer im Winter: hauptsächlich nass und leicht trist. Aber immerhin kein Stück kalt. Trotzdem ist LA die Wucht im Vergleich, diese traumhafte kalifornische Sonne.
Ich wünsche Euch einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!
T.
Jahresabriss 2013
Jetzt ist es schon wieder soweit und ich bereite mich auf die Silvesterfeier vor! Es ist Dienstag, der 31. Dezember 2013.
2013 war ein gutes Jahr für mich, ich habe es genossen uns sehe es als ein positives Jahr. Leider war ich auf meinem Blog sehr schreibfaul dies Jahr, was mir mehrere meiner treuen Leser als Verbesserungsvorschlag für 2014 in freundlich aufmunternder Weihnachtspost wärmstens ans Herz legten. Also setz ich mich jetzt gleich mal hin und schreibe zumindest eine kurze Zusammenfassung für dieses Jahr!
Meine erste Reise in diesem Jahr ging wieder nach Palm Springs in Kalifornien, wieder mit meiner Freundin Anja. Wir stiegen wie schon im letzten Jahr auch diesmal im Hotel Zoso ab, wo wir bedauerlicherweise erfuhren, dass es das letzte Mal sein würde, da es sich ab 2014 in ein Hard-Rock-Hotel verwandeln würde. Die sind meistens nervig (laute, komische Klientele), also werden wir dort wohl nicht wieder hingehen. Palm Springs war wieder toll, mit super Wetter, schönen Ausflügen in den hübschen Joshua Tree National Park und einem Ausflug auf den San Jacinto Peak mit so einer irren Pendelbahn – zack, waren wir auf 3.000 Metern Höhe in einer Schwebekugel, die sich so locker an einem Seil den Berg hochhangelte. Es konnte einem ganz schummrig beim Hochfahren mit der Seilbahn werden! Habe mich gewundert, dass es mich eigentlich nicht besonders gestört hat, wo ich doch normalerweise eher zart besaitet bin, wenn es um Höhen geht. Oben angekommen, ganz wunderbarer Ausblick, den Anja hier bestaunt. Aber arschekalt im Vergleich zu unten!
War jedenfalls eine nette kleine Reise. In Seattle dauert es ja immer bis Anfang Juli, bis der Sommer mal richtig losgeht, also muss man sich in der Zwischenzeit was anderes überlegen. Palm Springs ist super, weil man schon in zweieinhalb Flugstunden dort ist. Der Ort selbst ist so überschaubar, dass man sofort vom Flugzeug im Mietwagen ist und auch nur 10 Minuten zum Hotel braucht. Alles easy.
Im Sommer waren wir oft per Kajak auf dem Lake Union bei mir hier vor der Tür und auch auf dem Lake Washington zugange. Davon hatte ich ja im August schon mal berichtet. Das macht richtig Spaß! Die Kajaks sind super stabil, wabbeln nicht rum oder so, man kommt zügig voran und sieht mal was anderes. Zum Beispiel die Hausboote von der anderen Seite oder auch die kleineren Werften am Lake Union, wo Fischereiboote überholt werden und wo die Vergnügungsdampfer ankern. An einem Wochenende sind wir sogar mal durch den Montlake Cut durchgepaddelt, das ist so ein kleiner Kanal, der den Lake Union mit dem Lake Washington verbindet. Der Kajakverleih gab uns einen Spritzschutz mit (da hätte man sich schon fragen sollen…), den wir uns auch drumschnallten. Wow, das war ein Abenteuer, ich sag nur, Sturm im Wasserglas! Sieht man auf den Fotos gar nicht so, aber ich sag’s Euch, alle Achtung, wir mussten uns mit großer Kraftanstrengung durchpaddeln! Hier geht’s immer los:
Auf die Wasserflugzeuge muss man aufpassen, die starten und landen auf dem Lake Union, und wenn man den gerade mal lustig überqueren will, muss man ganz schön schnell paddeln, weil dauernd eins landet oder startet. Hochbetrieb im Sommer!
Ihr seht also, dass 2013 richtig gut war! Misha und Kami sind gesund und munter. Nur weilt Sheila nicht mehr unter uns, Markus nette Hündin. Sie musste Anfang November eingeschläfert werden, als sie nicht mehr richtig laufen konnte. Sie war im Sommer noch relativ munter, hatte allerdings immer mehr Schwierigkeiten, auf glatten Böden selbst wieder aufzustehen. Auf meinen Holzfußböden fiel es ihr besonders schwer. Also hatten wir ein paar Monate Zeit, uns auf den bevorstehenden Abschied vorzubereiten. Markus hat sehr getrauert. Sheila wurde fast 16!
Meine Rosen hatten ein Bombenjahr. Besonders im Juni waren sie traumhaft schön. Ende Juli und im August waren sie dann von irgendeiner Krankheit befallen, ich habe verschiedenes im Pflanzenladen zum Besprühen gekauft, es half nichts so richtig. Sie haben dann erst im September noch eine schöne Runde eingelegt. Aber im Juni, eine Wucht!
Im November flog ich nach Los Angeles, um Thanksgiving mit Martina zu verbringen, wie im letzten Jahr. Es war wunderbares Wetter, 25 Grad und sonnig. Wir sind abends immer nett in Hollywood ausgegangen, war sehr cool.
Herrlicher Kontrast zu Seattle, wo es Ende November untypisch saukalt war, Minusgrade! Jetzt ist aber wieder alles wie immer, um die 10 Grad Plus und Regen.
Hier mal wieder so richtig schöne kitschige Vorgartendekoration:
Am letzten Arbeitstag vor den Weihnachtsferien machten wir einen Kekskursus mit meinem Microsoft-Team, das war super lustig. Die Konditorin hatte den Teig zum Glück schon vorbereitet, also mussten wir nur ausrollen, ausstechen und dann backen und bemalen. Heidenspaß!
Als letzte Amtshandlung habe ich noch meinen Newsletter verfasst (von dem dies hier die etwas längere, abgewandelte Version ist), und Misha half mir, die Post einzutüten.
So, und jetzt muss ich mich aufs Silvesterfeiern konzentrieren! Kommt gut ins Neue Jahr!
T.
Zum ersten Mal auf Kreta und auch mal wieder in Husum
Wow, es ist schon wieder fast Jahresende. Heute ist Sonntag, der 24. November 2013, ich sitze gemütlich in meinem Büro und genieße einen faulen Sonntagabend. Als wir gestern mit Martina und Toni (die gerade aus Wien zu Besuch waren, da letzte Woche der MVP Summit bei Microsoft war) schick im Boat Street Café in Seattle zum Brunch waren, beschlossen wir danach, noch zum Pike Place Market zu gehen. Die beiden kannten die herrliche Kaugummiwand unter’m Markt noch nicht. Toni meinte nur trocken: “Mein neues Windows Desktop Wallpaper!”
Übrigens mit meiner fabelhaften neuen Nokia Lumia 1020 Kamera geschossen! Ich liebe mein neues Handy. Eigentlich sehe ich es mehr wie eine Kamera, mit der man praktischerweise auch telefonieren, Web surfen und Email lesen kann.
Wie immer hat Martina alles im Griff und berichtete mir brühwarm, dass meine Domäne www.christinastorm.com schlapp gemacht hat, also musste ich mich heute erstmal mit deren Auferstehung beschäftigen (neues Kreditkartenablaufdatum rein, bezahlen, usw. usf.). Wo ich gerade mal dabei war, hab ich das Ding auf GoDaddy transferiert und die Registriertung gleich für 9 Jahre bezahlt. Jetzt kann ich das erstmal wieder ne Weile vergessen.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Mein Besuch in Deutschland im Oktober und die Reise nach Kreta mit meiner Mutter, Jürgen, Nicki und Ole (meine Neffen). War echt ein Spaß! Wir hatten über www.holidaycheck.de den Flug und das Hotel gebucht. Flug war wunderbar mit Air Berlin (ist immer wunderbar mit denen), Hotel auch ganz toll, Ikaros Beach Resort. Halbpension! Stellte sich als sehr praktisch heraus, außerdem war das Essen sehr gut dort. Die Anlage selbst war hübsch gemacht, die Zimmer befanden sich in so kleinen, einzeln liegenden Steinhäuschen, die mit labyrinthartigen Pfaden miteinander verbunden waren.
Abends konnte man wunderschön in der Abendsonne vor seinem Häuschen auf der Terrasse sitzen:
Oder einfach ein kleines Stück weiter laufen an den felsigen Strand vor unserem Zimmer. Der Sandstrand war etwas weiter die Küste entlang. Übrigens war am Samstag, d. 12. Oktober dort ein Erdbeben Stärke 6.7 direkt westlich von Kreta, aber supertief (40 km). Wir wurden aber erst davon durch Daks aus Hamburg per Email unterrichtet: “Habt Ihr davon was gemerkt?”. Nee, nicht so richtig. Wackelte einmal so’n bisschen komisch am Strand, aber ich hab mir da nix bei gedacht. Ist ja schließlich auch Wind und so. Übrigens Wind war da ordentlich, an einem Tag durften wir gar nicht ins Wasser, unser DLRG Heini war ganz wild mit seiner Pfeife dabei, die Urlauber in Schach zu halten. Aber am nächsten Tag hörten wir, das westlich und östlich von unserem Strand 2 Leute verunglückt waren in den Fluten, also wunderten wir uns weniger über die Inbrunst unseres Life Guards im Ikaros Beach Resort!
Donuts!
Hier besichtigen wir den Palast von Malia (errichtet um 1900 v.Chr.), also, was davon übriggeblieben ist – das meiste wurde ca 1750 v. Chr. bei einem Erdbeben zerstört.
Und den Palast von Knossos südlich von Heraklion sahen wir uns auch an:
Da hatten wir Kinder aber schon nicht mehr so richtig archäologische Besichtigungslust:
Die Erwachsenen aber besonders munter in Knossos!
In der Gegend von Malia kann man auch ein paar Kloster und Kirchen besichtigen, die sehr schön sind. Dieses hier ein Nonnenkloster:
Die Griechen mögen Katzen.
Sie wuseln überall herum. Ole, der auch noch total allergisch gegen Katzenhaare ist, konnte nie seine Finger davon lassen. Man beachte auch die Aufschrift auf seinem T-Shirt.
Und hier die Kirche von Neapolis:
Im Anschluss an solche Besichtigungen muss man sich immer stärken. Leider gab es nirgends richtig Kaffee und Kuchen, obwohl Kreta ja von Deutschen praktisch überschwemmt ist, hat das hier noch nicht eingeschlagen. Aber malerische Fischerdörfer mit vielen typischen Tavernen.
Jedenfalls ne ganz tolle Woche. Kann man gut im Oktober mal machen!
Wieder zu Hause angekommen empfingen uns norddeutsch kühle Temperaturen, so um 10 Grad, richtig frisch im Vergleich. Sabine und ich fuhren am 19. Oktober nach Husum, wo Krabbenfest war.
Aber wir kehrten lieber im Husumer Schloßcafé ein als uns mit Krabben zu stärken (die puhlen wir lieber zu Hause) – ich hatte schließlich Kaffee und Kuchen-Entzug!
Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in 2014!
Gehabt Euch wohl,
T.
Mit dem Kajak auf Lake Union rumgurken
Es ist Sonntag, der 3. August 2013. In Seattle ist wunderschöner Sommer! Daher sind wir jetzt schon die letzten drei Wochenenden immer mal ne Runde Kajakfahren gewesen, auf dem Lake Union hier bei mir, gleich 3 Blocks vom Haus entfernt. Da gibt’s eine nette kleine Verleihstation, für 20 Dollar die Stunde gibt’s ein Doppelmodell, da kann ich schön vorne sitzen und ab und zu mal die Hände ins Wasser gleiten lassen, während Markus hinten munter weiterpaddelt. Ist besonders cool, weil man so mal die Hausboote von der anderen Seite zu sehen kriegt. Sonst gehen wir ja immer nur auf der Hausbootstraßenseite spazieren, aber die anderen Seiten mal anzugucken, ist echt cool. Hier ein paar Fotos der letzten Touren:
Das erste Mal, als wir unterwegs waren, war uns beiden hinterher ein bisschen schlecht. Praktisch nicht seetauglich. Zum Teil ist da ganz schön Wind, und außerdem sind auf Lake Union auch so viele Boote zugange. Heute hatten wir voll ‘ne Welle von einem schnell an uns vorbei sausenden Motorboot reingeschwappt gekriegt und saßen beide für die letzten 20 Minuten Paddelei in einer Pfütze. Nicht so schön. Wie in die Hose gepinkelt.
Aber cool, was die Leute so alles haben, die auf Hausbooten wohnen. Alles mögliche. Hauptsächlich Wasserfahrzeuge. Aber auch schwimmende Gartenanlagen und magische, mit Ketten und Seilen angetäute Schwimminselchen. Mit selbst gemachter Kunst drauf. So sieht mir das jedenfalls aus.
An windigen Tagen jede Menge Segler, manchmal auch richtig stattliche Teile. Und an den Werften kann man ja am Wochenende richtig mal reinschnuppern, bloß da nicht so die Hand ins Wasser halten, es riecht nach Öl und Schweißgeräten.
Man kann die Kamera unmöglich ruhig halten, es geht die ganze Zeit so rauf und runter. Dann nehme ich natürlich aus Angst vorm ins-Wasser-fallen auch nur so’n altes Ding mit, was sowieso nur noch so leicht verschwommene Bilder macht (ist mal ordentlich runtergefallen, diese alte Minolta), aber für einen Eindruck reicht’s.
Übrigens ganz in momentan in Seattle: Paddle Boarding. Man steht auf einer Art Surfboard mit einem Paddel in der Hand. Das Brett ist recht breit, aber trotzdem fallen viele ins Wasser, besonders wenn die Boote vorbeigesaust kommen und ordentlich Wellen machen. Sieht aber sonst aus, als ob’s Spaß macht. Wollen Markus und ich auch bald mal versuchen. Dann lass ich aber sogar die alte Minolta zu Hause.
Hoffe, Euer deutscher Sommer ist auch so richtig toll! Man hört ja, dass es sogar schon Hitzewelle genannt werden könnte. Prima.
Gehabt Euch wohl!
T.
Jahresabriss 2012: Seattle, Palm Springs, San Diego, Hamburg, Mallorca, Los Angeles…
Es ist Sonntag, der 30. Dezember 2012. Meinen Blog habe ich dieses Jahr gemein vernachlässigt. Eine gute Ausrede gibt es dafür nicht! Es war ein gutes Jahr mit vielen netten Reisen und positiven Entwicklungen bei der Arbeit, also schreibe ich jetzt kurz vor Toresschluss zumindest noch einen Jahresabriss. Also, jetzt aber.
MÄRZ IN PALM SPRINGS
In Seattle ist das Wetter ja immer so schlecht. Also Regen Regen Regen von Ende Oktober bis Ende April, mindestens. Dies Jahr war es bis fast Mitte Juni ganz schön lahm. Im März flog ich mit Anja nach Palm Springs, ein paar Tage Sonne tanken und im Joshua Tree National Park herumlungern. Palm Springs ist in zweieinhalb Flugstunden von Seattle aus zu erreichen und ca. eine Autostunde von Los Angeles entfernt (Richtung Osten).
War einfach total schön. Sogar Palmenoasen haben die dort!
Im San-Andreas-Graben sammelt sich Wasser, so dass in der sonst absolut trockenen Gegend ein paar Palmen gedeihen können. In einer Oase stand ich mit einem Fuß auf der Pazifischen Platte, mit dem anderen auf der Nordamerikanischen. Irgendwie unheimlich.
In Seattle war es Anfang März noch richtig kühl und regnerisch, in Palm Springs war es 25 Grad, so dass man in kurzer Hose am Swimming Pool liegen konnte. Neben unserem Hotel war eine Therme, in der man im mineralisch angereicherten Wasser aus dem San-Andreas-Graben baden konnte. Roch ganz schön stinkig nach Schwefel. Soll aber ja soooooooooo gesund sein, also gönnte ich mir das zweimal.
An einer kleinen Westerntown kamen wir auch vorbei, in der oft Cowboyfilme gedreht werden. Die Kulissen standen überall herum. Aber keine Menschenseele weit und breit. Wie im richtigen Film, wo man vermutet, dass gleich aus irgendeiner verlassenen Scheune Schüsse abgefeuert werden. Ein Büschel Wüstengras rollte einsam über den Platz, wie es sich gehört.
BAUM AUF DACH IM MAI
Ende Mai krachte ein Ahornbaum auf mein Haus in Seattle, natürlich mitten in der Nacht, natürlich auch noch an einem langen Wochenende mit Feiertag. Markus schoss aus dem Bett wie ein geölter Blitz und rief „Earthquake!“, ich war etwas langsamer (schlafe ja mit Ohrenstöpseln und kriege daher nicht immer alles so mit) und rief hinter ihm her, dass es bestimmt kein Erdbeben war, aber da war der schon in Unterhose aus der Haustür raus.
Mit Taschenlampe beguckten wir uns das Malheur, aber da es nicht regnete, sind wir gleich wieder ab in die Heia. Dabei war es nur ein kleines bisschen windig in der Nacht! Aber Glück gehabt, der Schaden war minimal, ein paar kleine Kratzer und nichts weiter. Kein Loch im Dach. Meine Versicherung musste das Entfernen des Baumes tragen, war nicht billig und dauerte einen ganzen Tag mit 4 Arbeitern, die wie Tarzan in den Seilen schwangen und das Holz vorsichtig Stück für Stück vom Dach entfernten. So sah das Ganze am nächsten Morgen aus:
Und so von der anderen Seite und danach, als die “Baum-vom-Dach-Runtermach-Truppe” fertig war.
TAGESTOUREN IN SEATTLE
Mit Sheila verbrachten wir unsere Wochenenden in diesem Jahr. Sie ist immer gerne mit dabei! Im Sommer waren wir oft auf Tagestouren in der Umgebung, am schönsten finden wir es auf den naheliegenden Inseln, Camano Island oder Vashon Island. Nur eine Stunde von Seattle entfernt (inklusive Fahrt mit einer Fähre), und man ist an herrlichen Stränden.
Auf Vashon stehen diese alten Fahrräder und Tretmühlen am Strand, ich habe mal eine Bekannte gefragt, die ein Haus auf Vashon Island hat, was das eigentlich soll. Kunst? Karikatur? Sie sagte schlicht und ergreifend, dass es sehr teuer ist, Schrott abholen zu lassen auf der Insel, weil der ja immer aufs Festland transportiert werden muss. Wenn man sich einen neuen Kühlschrank kauft, unbedingt verhandeln, dass der alte abgeholt wird!!!
Sheila mag auch Eis!
GEORGETOWN
In Seattle ist alles wie immer. Im Sommer waren wir auf einem saucoolen Straßenfest im Stadtteil Georgetown, wo es immer jede Menge schönes Alteisen zu bestaunen gibt:
MEIN ZOO
Misha und Sheila sind inzwischen dick befreundet. Misha darf im Sommer auch mal raus, aber nur mit Zwangsjacke. Sheila passt auf, dass er nicht doch abzischt, da Misha sich die Zwangsjacke elegant mit einer Armbewegung abstreifen kann (guckt man gerade mal nicht, zack, liegt das Ding schlapp da ohne Misha drin).
ESRI USER CONFERENCE IN SAN DIEGO
Im Juli war ich ein paar Tage in San Diego auf der absolut obercoolen “Esri User Conference”. Gefiel mir richtig gut.
OKTOBER IN DITHMARSCHEN UND AUF MALLE
Anfang Oktober flog ich mit meiner Lieblingsairline British Airways über London nach Hamburg. Leider wieder gut über London gekreist, bevor es Landeerlaubnis gab (wir waren etwas verfrüht dort!), ich hatte schon Angst, dass mir noch schummrig wird davon, aber ging alles gut. Zunächst einmal ein paar Tage Dithmarschen und Hamburg mit lecker Krabbenpulen zu Hause mit meiner Mom, Sabine und einer Flasche Weißwein.
Damit wir auch endlich mal mitreden können, flogen wir Mitte Oktober eine Woche nach Mallorca! Gleich ins dickste Touristennest Magaluf. Ein Glück war Nachsaison und wir hatten dort einigermaßen unsere Ruhe. Unser Hotel (BEACH HOUSE) war nämlich direkt neben einer Partyhochburg (NIKKI BEACH CLUB), in der an einem Sonntag noch eine Riesendraußenfete stattfand. Wir mussten uns am Abend vorher sowohl den nervigen Soundcheck als auch am nächsten Tag den Discolärm anhören, aber danach war wieder alles idyllisch. Die Reisetruppe: Meine Mom, Ole, Nick und ich.
Unsere Tage verliefen jeweils nach demselben Schema: Morgens am Pool frühstücken, dann eine kleine Tagestour unternehmen, und nachmittags stundenlang am Strand rumgammeln, lesen und baden. Das Wetter war traumhaft und das Mittelmeer noch wunderbar warm.
Die einzigen Beschwerden, die uns von Nick und Ole auf dieser Reise zu Ohren kamen, hatten mit der Internetverbindung im Hotel zu tun, die ab und zu mal gut und einige andere Male gar nicht funktionierte. Nach ein paar Tagen fragten die beiden, wann wir denn endlich wieder nach Dellstedt könnten, und am besten gleich zu Oma, da geht das Internet wie Schmitts Katze. „Was“, fragte ich, „besser als in der Schulstraße?“ Viel besser, bestätigten die beiden.
Auf dem Foto sieht man den Blick, den wir vom Balkon unseres Hotelzimmers aus hatten, den kleinen Strand, an dem wir unsere Nachmittage verbrachten, und links neben dem Swimmingpool die Vorbereitungen des Clubs links nebenan für den großen Ringelpiez.
Mallorca ist ja auch nicht besonders groß, also gurkten wir ausgiebig herum. Gut war der Ausflug zu den Drachenhöhlen, so richtig tolle Tropfsteinhöhlen mit einem unterirdischen See. Aber ganz schön voll mit Touris überall. Besonders in den engen Höhlen nicht so angenehm.
THANKSGIVING IN LOS ANGELES
Meine Bremer/Heidelberger Freundin und Studienkollegin Martina war im November für einen Monat in Los Angeles, um dort Bekannte zu besuchen. Wir machten aus, dass ich mal vorbei kommen würde, also kaufte ich mir ein Ticket für Thanksgiving und verbrachte ein wunderbares langes Wochenende in LA und Santa Barbara mit Martina.
Sogar meinen Kumpel Demetrius bekam ich noch zu sehen, der sich nach unserem ausgiebigen Dinner in Hollywood am letzten Abend noch einen Weihnachtsmannhut bei einem Straßenhändler zulegte.
WINTER IN SEATTLE
Zu Weihnachten kam Begoña aus Madrid zu Besuch. Wir feierten zu viert bei mir (ich kochte Rouladen! Fleisch dazu extra bestellt bei Bavarian Meat am Pike Place Market in Seattle!), dann am 1. Weihnachtstag zu Markus Schwester nach Duvall. War alles sehr nett. Jetzt erholen wir uns von den Fressstrapazen und stellen uns auf das Neue Jahr ein. Wird sicher eins mit vielen wunderschönen Sonnenuntergängen.
Kommt gut hinein!
T.
Besuch in Montereys Cannery Row kurz vor Weihnachten
Es ist Dienstagabend, der 27. Dezember 2011. Weihnachten ist gut überstanden! Kleine Schnodderseuche zwar, aber nichts ernstes. Am 20. Dezember flogen Annie und ich via San Francisco nach Monterey, um Fukiko zu besuchen, die dort jedes Jahr bei ihren Eltern Weihnachten feiert. Wir buchten ein feudales Zimmer im 4-Sterne Monterey Plaza Hotel & Spa, wo wir sofort am ersten Abend, bevor wir überhaupt die Koffer geöffnet hatten, auf ein Zimmer mit “ocean view” verlegt wurden, weil irgendwas mit der Kanalisation am nächsten Morgen repariert werden sollte und in unserem Flügel das Wasser abgestellt werden würde. Ha! So wachten wir jeden Morgen mit diesem Blick auf (nachdem wir die dicken Vorhänge weggezogen und die Balkontür geöffnet hatten):
Das Monterey Plaza Hotel ist auf der Cannery Row und fast ins Wasser hinein gebaut. Wenn wir von unserem kleinen Balkon runter guckten, brandete direkt unter uns das Meer. Nachts war es ganz schön laut! Und die Seelöwen und Seehunden ununterbrochen am Heulen. Und dann noch der Otter, der im Bay gemütlich herum paddelte. Man konnte Doc, die Hauptfigur in John Steinbecks Cannery Row, absolut nachempfinden.
Am ersten Tag sind wir gleich mit Fukiko und John auf dem wunderschönen 17-Mile-Drive entlanggebraust, in ihrem dunkelorangefarbenen Dodge Charger.
Fukikos Dackel waren auch im Auto, man konnte sich ihrer kaum erwehren. Meistens saßen sie bei mir auf dem Schoß, oder einer bei mir, einer bei Annie (wenn Fukiko fuhr). Picasso leckte sich besonnen seinen Schniedel (so 10 Minuten lang) auf einer Tour, und als ich ausstieg, hatte ich einen nassen Fleck auf der Jeans, direkt im Schritt, also naja, fühlte sich an, also ob…
Hier der berühmte Lone Cypress Tree:
Da es ein wunderschöner Abend war, fuhren wir bis Carmel, wo wir zuerst ein bisschen am Strand rumliefen (es badeten einige Leute, dazu war es nun doch zu kühl, ca 16 Grad C in der Luft). Aber der Sonnenuntergang einfach traumhaft.
Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit Café au Lait in der Paris Bakery in Monterey. Lecker!
Aber der Espresso war noch am allerbesten im East Village Coffee Shop nebenan, ich kaufte ein Pfund der Bohnen, mit denen dort Espresso gezapft wurde, meine Güte, damit macht sogar meine Rancilio Silvia-Maschine einen wonnigen Latte! Wow. Carmel Coffee Roastery, “Palo Colorado Espresso Blend”. Fantastisch. Hab heute schon Nachschub bestellt.
Sightseeing in Monterey beschränkt sich auf die Cannery Row und die Fisherman’s Wharf. Alles ziemlich touristisch, aber egal, da mussten wir durch. Witzig die Seehunde, die sich auf den Felsen bei Niedrigwasser sonnen.
Die Pelikane und Seelöwen hängen dichter an den Piers herum.
Man kann in Monterey ein paar interessante alte Gemäuer begutachten, zum Beispiel das älteste rote Backsteinhaus und das erste Kino Kaliforniens. Auch John Steinbeck ist auf verschiedenen Inschriften versehen, vor diesem Haus stand, dass er hier “The Pearl” schrieb.
Die Cannery Row wurde so gut wie es ging erhalten. Das Intercontinental Hotel und auch das Aquarium sind in alten Canning Factories. Sehr schick anzusehen das ganze. Und im Aquarium besonders schön die Seepferdchen und die Quallen.
Die 3 Tage waren viel zu schnell vorbei! Am 23. Dezember flogen wir nachmittags wieder zurück nach Seattle, rechtzeitig, um uns kopfüber in die Weihnachtsfestivitäten zu stürzen!
Gehabt Euch wohl,
T.
Key West im Oktober
Heute ist Montag, der 31. Oktober 2011 – Halloween! Bevor der Oktober nun auch schon gleich wieder so an mir vorbeigerauscht ist, will ich schnell noch meine Urlaubsstory loszuwerden.
Es ging am Montagabend, dem 10. Oktober, bei strömendem Regen in Seattle los. Richtig die Sintflut. Allerbeste Zeit, um sich ein bisschen abzuseilen und noch kurz vor Toresschluss etwas Sonne zu tanken. Miami! Key West! Ich komme. Mein Flug ging ausnahmsweise pünktlich los und landete ganze 25 Minuten früher als geplant in Miami. Wo es zur Abwechslung auch mal gerade zum Zeitpunkt meiner Landung kein Gewitter oder tropischen Sturm gab. Wie schön. Leider ging’s den Dellstedtern nicht so gut: Anstelle wie geplant mit British Airways von Hamburg nach London und dann weiter nach Miami zu fliegen wurden sie erst mit Lufthansa nach Düsseldorf geschickt, dann mit Air Berlin nach New York, und von dort mit Delta nach Miami. Man gönnt sich ja sonst keinen Umstand!
Ich kam schon weitaus früher an und verbrachte den Tag am Strand vor dem Hotel.
Herrliche Wärme, 30 Grad, wunderbares Wasser. Gleich zwei Mal in die Fluten und Sonne getankt nach dem schönen (schön kurzen) Nachtflug. Es tat gut. Der kubanische Schweinebackensandwich zum Lunch war allerdings nicht so lecker. Ein Glück hatte ich Hunger vom Schwimmen, sonst hätt ich das Ding gleich in den Müll getan. Aber das Hotel! Wie schon seinerzeit als wir hier noch Encarta-Konferenzen veranstalteten, einfach wunderbar, Hotel Fontainebleau.
Ein schmucker Resort direkt am Wasser mit bestem Blick und wunderschönen Anlagen. Auch alles schön teuer. Fängt schon damit an, dass es hier nur Valet-Parken gibt und die natürlich jedesmal ein Trinkgeld erwarten, wenn man sein Auto abholt und danach wieder abgibt. Ich mach’s nur vereinzelt hier und da mal, das ist ja sonst bodenlos, wenn man das Auto 3 Mal am Tag braucht! Aber dann wieder gibt es hier eine wunderbare Espressobar mit Namen „Solo“, wo es nicht nur besten Latte sondern auch hausgemachte feine Pralinen zu kaufen gibt. Ganz famos.
Am Dienstagnachmittag machte ich einen Abstecher nach South Miami zur Spitze, wo sich ein netter Park erstreckt, in dem es nur so von streunenden Katzen wimmelt. Ein wunderschönes Rudel, darunter auch zwei ganz allerliebste Graue. Ich konnte mich von dem Anblick kaum losreißen. Ich schoss ein paar Sonnenuntergangsfotos, drehte noch ne Runde am Strand und fuhr dann wieder zurück zum Fontainebleau. Unterwegs wollte ich ein paar Flaschen Wasser besorgen und für Ole ein paar Schokoriegel, das war richtig mühsam! Auf der gesamten Meile in South Miami Beach nur Restaurants und Nachtclubs und Baustellen (wo man dann nirgends parken kann). Also flugs vor ein Hotel mit Warnblinker an, schwupp in so’n kleinen Tante-Emma-Laden rein und mit guter Ausbeute an Kartoffelchips, Selter und Raider (Twix heißt das ja jetzt) zufrieden wieder zum Fontainebleau. Mal sehen, wie ich das später alles reinschmuggele. Die wollen ja lieber ihre sauteure Minibarware an den Mann bringen. Später holte ich dann endlich Evi und Ole vom Flughafen ab und zufrieden gingen wir alle in die Heia, nachdem sie das Hotel kurz besichtigten. Am nächsten Tag erstmal Strand pur mit leichtem Sonnenbrand!
Am Tag danach ging’s über die Everglades nach Key West. Mückenschwärme in den Everglades! Genau, wie’s im Miami Guide beschrieben wird. Ätzend, aber die Tour lohnt sich trotzdem.
Danach 3 Stunden Fahrt über die Keys nach Key West. Unser feiner Mietwagen (Ford Fusion) machte mehrere Male schlapp, einfach Leistungsverlust, an die Kante fahren, erstmal ausschalten, etwas warten, wieder anschalten. Wir guckten uns das Öl mal an, dünn wie Wasser. Also ohne Klimaanlage weitergefahren, obwohl sauwarm und besonders schwül an dem Tag. Erledigt kamen wir in Key West an und tauschten den Wagen gegen einen viel flotteren schwarzen Dodge Charger. Ole war begeistert! In Key West gingen Ole und Evi erstmal schwimmen nach der langen Tour. Ich wollte ja gerne, dass sie mal den sterbenden Schwan hinlegten, aber war nix.
Das Hotel hieß Parrot Key Resort und war an so ner Mangroven-Küste gelegen, sehr hübsch. Leider Kaffee dort morgens wie Knibbel auf’n Kopp. Sowieso Kaffee ein totaler Notstand in Key West! Ein magerer Starbucks auf der Duval Street, sonst echt nix. Dafür Katzengrabsteine im Hemingway House.
An den nächsten Tagen verschiedene Sight-Seeing-Aktivitäten und Strand. Es war super warm aber bedeckt und an den letzten Tagen goss es in Strömen!
Übrigens tuckern da überall Hühner rum. Sogar, wenn man draußen irgendwo schön in einem Restaurant sitzt und gerade lecker was essen will, dann gurken mehrere Hühner mitsamt Küken um einen herum. Wenn es dämmert, flattern sie ab in die Bäume, um dort zu nächtigen. Bei einem Juwelier auf der Duval Street kaufte meine Mom mir ein silbernes Huhn für mein Pandora-Armband.
Hier sind wir im kubanischen Lokal Mesón del Pepe. Lecker war das Essen da! Ich fand die fritierten Bananen besonders gut mit den Shrimps.
Und jede Menge schräge Typen auf der Duval Street.
Leider ging es wie immer alles viel zu schnell vorbei. Noch einmal baden, ein bisschen shoppen, und wieder ab nach Miami.
Auf dem Weg zum Flughafen kehrten wir in einem urigen Lokal ganz in der Nähe des Flughafens in Miami ein (94th Aero Squadron), wo man beim Essen den Flugsicherheitsfunk über Kopfhörer mithören konnte. Schräg.
Dann hieß es Abschied nehmen!
Ich saß bei meinem Stopover in Dallas 4 Stunden fest, weil dort ein echt kolossales Gewitter runterging, dass den gesamten Luftverkehr für ein paar Stunden lähmte. Aber gute Lightshow!
Demnächst mehr!
T.
Sommer in Seattle
Es ist Sonntag, der 14. August 2011, 19 Uhr am Abend. Ein schönes Wochenende liegt hinter mir, mit Sonne und zwei Strandbesuchen! Eigentlich wollte ich mir Freitag schon frei nehmen, musste aber an einem Konferenzgespräch teilnehmen, so startete ich den „freien“ Tag also um 8.00 Uhr mit Milchkaffee im Bett, dann Telefonat von 9.00 Uhr bis mittags, dann stach die Sonne endlich durch die morgendliche Nebelwolkendecke, ich packte Decke und Buch ein und fuhr zum Alki Beach. Nett war das! Samstag waren wir noch einmal mit Sheila auf Camano Island.
Das ist eine nette Halbinsel kurz vor den San Juan Islands. Von Seattle fährt man einfach eine Stunde gen Norden, dann links ab auf die Insel. Ist eine Rentner- und Wochenendbesucher-Gemeinde mit schönen Stränden und Parks. Wir pflanzten uns eine Weile in den Sand und liefen dann noch durch ein schönes mit malerischen Auen durchzogenes Naturschutzgebiet. Wunderschön zum Spazierengehen!
Dieses Mal passten wir besser auf als bei unserem letzten Besuch, wo Sheila es leider nicht lassen konnte und so dicht an ein Auenufer herantrat, dass sie mit einem Mal – schwupp – hineinplumpste. Sie geht durchaus gern ins Wasser normal, aber das war wirklich ne stinkige, scharze Moorau, freiwillig wäre sie da nicht hineingehüpft. Markus zog sie am Halsband jaulend heraus: ein schwarzes Moorschlammschwein.
Oh Gott. Wir zurück zum Auto, rätselnd, wie wir diesen stinkenden, schleimigen Hund nach Seattle zurücktransportieren sollten. Zum Glück war direkt neben dem Parkplatz eine nette ältere Dame mit Gartenschlauch in der Hand dabei, ihre Rosen zu wässern. Wir baten um temporäre Verwendung eben diesen Schlauches, sie stimmte nach einem Blick auf Sheila sofort zu und holte uns sogar Hundeschampoo mit Duftnote grüner Apfel. Ihre scharze Labradorhundin Abby sah dem Ganzen interessiert zu. 10 Minuten später war Sheila wieder autositzfein und wir erleichtert, dass wir unsere Tagestour ohne Pestilenz fortsetzen konnten! Abends kam sie bei mir vorsichtshalber noch einmal richtig in die Badewanne, just in case.
Wir haben in den letzten Wochen wirklich schöne Tagestouren unternommen, obwohl der Sommer hier auch nicht so wahnsinnig toll war, aber ab und zu hatten wir Glück und sind dann immer sofort auf eine der Inseln gefahren. Hier ein paar Fotos von einer Tour im Juli nach Bainbridge und zurück via Clinton/Edmonds.
Start an den Piers in Seattle:
Dann rüber auf die Insel!
Und wenn wir keine Lust zum langen Autofahren haben, dann tut’s auch Lincoln Park in West Seattle. Sieht doch genau so aus wie auf den Inseln!
Und hier ein Biberdamm mit Schildkröten drauf (Lake Washington, Seward Park):
Übrigens hatte ich neulich einen richtig lustigen Traum. Ich war in Deutschland und es war gerade Bundestagswahl angesagt. Ich wollte auch mal wieder wählen. Also sah ich mir die Liste der Parteien an, die man wählen konnte. Sie enthielt die folgenden drei Parteien:
- CSU
- Wien
- Patentamt Hamburg
Da musste ich mir also erstmal Rat von meiner Mom holen, welche Partei ich denn nun wählen sollte, ich kenne mich schließlich mit nichts mehr aus in Deutschland!
Ich: „Was sind das eigentlich für Parteien, Mami. Ich weiß ja gar nicht, welche ich wählen soll.“
Mom: „Da musst Du Jürgen fragen, der kennt sich damit bestens aus.“
Tina: „Und, welche Partei hast Du gewählt?“
Mom: „Patentamt Hamburg“
Beim Aufstehen hat’s mich direkt geschüttelt vor Lachen.
Ich schickte meiner Mutter den Traum per Email und beim nächsten Telefongespräch sagte sie mir, sie hätte ihn Jürgen erzählt, der daraufhin nur sagte: “Du hast Dich auf jeden Fall für die richtige Partei entschieden!”
+ + +
In Lakeview ist alles beim Alten. Meine Willies haben gerade mal wieder Kleine, also schleppe ich schon wieder tütenweise billiges Hundefutter an.
Und Misha und Kami geht es auch bestens.
Hoffe, bei Euch ist auch alles im grünen Bereich! Bis in Bälde,
T.
Kaffeeausstellung und Teesalon
Am Samstagnachmittag, d. 18. Juni 2011 waren wir beim Northwest Coffee Festival in Seattle. Eine richtig super coole Ausstellung im Seattle Center mit den größten Kaffeeröstern aus der Umgebung. Man zahlte $15 Eintritt und bekam 6 Tickets ausgehändigt, mit denen man Espressogetränke und Schokoladenproben erwerben konnte. Nach einer Stunde waren wir absolut überkaffeiniert. Genug für’s gesamte Wochenende.
Bei Victrola und Zoka war am meisten los. Vielleicht hatten die auch nur die am besten aussehenden Baristas.
La Marzocco schien den Event gesponsort zu haben, alle zapften nur auf der Hardware. In einer Ecke waren neue Espressomaschinen für den Hausgebrauch ausgestellt.
Sonntag wollten wir endlich mal wieder zum Dim Sum in Seattles International District. Im Restaurant Jade Garden gibt’s das beste Dim Sum in Seattle. Die Warteschlange war natürlich mal wieder kolossal (über eine Stunde), also marschierten wir ein bißchen in der Gegend herum und fanden einen wunderschönen Teeladen, New Century Tea Gallery (Maynard Ave S, Parallelstraße von Jade Garden). Die nette Besitzerin lud uns an diesen wunderschönen Tisch zu einer traditionellen Teezeremonie ein. Sie kochte das Wasser und goss den ersten Aufguss zuerst über die beiden kleinen Buddhafiguren auf dem Tisch, dann schenkte sie uns Tee in hübsche kleine Schälchen.
Es war ein richtiges Erlebnis! Der Tee, der uns serviert wurde hieß Monkey Pick Oolong. Wunderbar. Ich kaufte eine winzig kleine 2 Unzen-Tüte, die $20 kostete (sauteuer, das Zeug). Das ganze Geschäft war einfach schön:
Animiert kehrten wir zur Warteliste bei Jade Garden zurück, freundeten uns mit einem Pärchen aus Tampa (Florida) an, und labten uns endlich an Shrimp-Bällchen, gefüllten Teigtaschen und klebrigem Reis, der in Blätter eingehüllt im Bambuskörbchen serviert wurde.
Ein richtig schönes Wochenende!
T.
Seattle Startup Weekend 2011
Vom 10. bis 12. Juni 2011 fand in Amazons neuen Gebäuden in Westlake das Seattle Startup Weekend statt.
Startup Weekends werden in verschiedenen Städten in regelmäßigen Abständen veranstaltet, mit großem Erfolg, wie’s scheint. In Seattle war Startup Weekend einen Monat vorher schon ausverkauft. Tickets waren günstig – $75 für frühzeitige Registrierung, danach ging’s rauf auf $99. Und so lief es ab: Am Freitagabend ging’s los, die 200 Teilnehmer trudelten so gegen 18:00 Uhr ein. Dann erstmal Präsentationen und “rules of engagement”. Im Anschluss kurze Gruppentherapie: Man wurde in kleine Grüppchen eingeteilt, musste sich zwei Wörter von einem Flipboard aussuchen (wir bekamen Sasquatch und Tide) und sollte damit einen 60 second pitch erstellen. Aufwärmübung. Danach standen 60 Leute Schlange, um auf der Bühne ihren richtigen 60 second pitch loszuwerden.
Es war richtig ne lange Sitzung! Aber viele gute Ideen. Als nächstes ging das große Gerangel los, wer an was mitarbeiten sollte/wollte. Ich fand eine Idee richtig gut, in der Kurzfassung ging es um das Erstellen von spezialisierten Newslettern auf der Basis von Blog-Artikeln und Twitter-Notizen und weiteren Webinhalten, die schnell automatisch zusammengestellt und dann im Format eines gutaussehenden, schick formatierten Newsletters auf der eigenen Webseite abgelegt oder per Email an einen Verteiler versandt werden können. Richard Luck hatte die ursprüngliche Idee, und am Freitagabend verfeinertwen wir sie gemeinsam. Wir fanden eine nette Sitzecke mit genug Platz an der Wand für unseren Scrum-Zeitplan und die Featureliste. Um Mitternacht waren wir fertig mit dem groben Umriss: WizzyWire erblickte das Licht der Welt!
Richard hatte seine Idee “Noisy Rocket” in seinem 60 second pitch genannt, aber das fanden wir beide zu negativ. Richard registrierte flugs die Domäne und dann gingen erstmal schlafen. Samstagmorgen um 10:00 Uhr ging’s weiter. Richard war schon da in unserer Sitzecke mit seinem schicken Macbook, also ich eintrudelte.
Richard kümmerte sich ganz allein um die Programmierung unserer Idee, da wir nur zu zweit in unserem Team waren. Viele weitere Teams hatten mindestens 5, manchmal sogar 8 Mitglieder. Was mich an dem Konzept interessierte, war, dass man am Sonntagnachmittag im 5 min pitch Finale sowohl den Geschäftsplan als auch die Technologie vorstellen sollte. Also machte ich mich daran, einen Business Model Canvas a la Osterwalder auszufüllen. Sehr nützliches Tool! Am Samstag hatten wir dann auch unser Mission Statement fertig:
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VIRTUAL REPORTAGE
Nach stundenlangem Rumgepfriemel mit screen shots und mockups gab ich um 18 Uhr den Geist auf und brauchte erstmal ne Pause. Ich fuhr nach Hause, ging ausgiebig spazieren, machte mir was Leckeres zu essen und arbeitete dann bis 23.00 Uhr weiter. Unsere Präsentation für Sonntagnachmittag war fertig! Sonntagmorgen trafen wir uns wieder um 10.00 Uhr im Amazon-Gebäude. Die Teams waren überall fieberhaft dabei.
Unten links Charles Cox (von Xbox) mit seinem Trupp für Centrifuge Games und rechts daneben meine Freundin Marie Hagman mit “I am In!” (super coole Mobile Phone App):
Und so ging’s den ganzen Sonntagvormittag weiter. Alle ackerten vor sich hin. Shoshanna war auch da, mit ihrem Team erstellten sie eine Meeting-App (für private Zwecke). Überall wurde geschuftet. Richard war fertig mit unserer Demo, sah alles verdammt gut aus.
Wir studierten unsere Präsentation und Demo ein und waren gut vorbereitet. Um 17.00 Uhr nachmittags ging die Show los. Eine Jury von Startupexperten sollte den Gewinner ermitteln. Jede Idee bekam 5 Minuten Sprechzeit. Anstrengend! Es wurden insgesamt 25 Ideen vorgestellt, die das Wochenende von den Freitagabend urspünglich 60 präsentierten Ideen überlebt hatten.
Endlich waren wir dran! Unsere Präsi lief wie am Schnürchen, ich sprach, Richard bediente die Demomaschine (seinen flotten Mac).
Es war absolut genial, die ganzen Ideen live auf der Bühne zu sehen: Zum Beispiel die beiden Gymnasiasten, die an Student Navigator gearbeitet hatten, dann das Schachspiel-Puzzle Team, die Personalabteilung “in a box”, die Patent-Such-Idee, der Gewinner “A place for Rover” (online Platzierung des herzallerliebsten Schnuffis, wenn Herrchen und Frauchen in Urlaub gehen), HeartMob, 1TinyStep, dann noch ne total abgedrehte Alarmuhridee (via Handy), eine Cocktail Mixer Mobile App, Centrifuge, I am In, und alle möglichen anderen Ideen. Richtig klasse.
Gelernt hab ich auch einiges:
Wenn man gut mit jemand zusammenarbeitet, kann man sogar zu zweit Unglaubliches an einem Wochenende auf die Beine stellen.
Richard programmierte alles mit Ruby on Rails. Das scheint sehr fix zu gehen, oder er ist selten talentiert. Wahrscheinlich half uns beides.
Erstaunlich, wieviel Infos man in eine 5-Minuten-Präsi pressen kann!
Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir auch bei Microsoft solche Methoden ausprobierten.
Richard und ich bleiben in Kontakt und wollen unsere Idee weiter ausarbeiten. Mal sehen, ob wir das auf die Reihe bringen!
Das von mir. Hoffe, bei Euch ist alles im grünen Bereich!
T.