Adieu Crocodile Cafe
Schmerz! Gestern, am 18. Dezember 2007, kam die tragische Nachricht durch den Äther, dass unser allerliebster Livemusik-Club in Seattle von einem Tag auf den anderen die Türen schloss: das Crocodile Cafe. Ich deklariere hiermit offiziell den Untergang der alten 90-er Jahre Musikszene, die damals so schwungvoll florierte, als ich mit Sack und Pack hier auf der Bildfläche erschien. Mein erstes Konzert in Seattle war Giant Sand im Crocodile Cafe, im Mai 1993. Schluchz. Und dann der legendäre Abend mit Tetsche und Mone beim G Love and Special Sauce Konzert. Zitat: "You have really nice hair" (Simone sturztrunken zum Türsteher bei unserem schwankenden Abgang um 2 Uhr morgens. Tetsche hatte andere Sorgen: "Wieso hab ich schon wieder keine Zigaretten???").
Als Begoña im Dezember 2005 zu Besuch war, nahmen wir glücklicherweise ein paar Fotos im Crocodile auf:
Letztes Wochenende stolperte ich über eine interessante Webseite, auf der ich mich stundenlang fest las. „Disappearing Seattle“ hieß die Story – ein Reporter der Tageszeitung Seattle Post Intelligencer fragte Leser, was sie an Seattle vermissen würden? Welche Kneipen, Lokale, Institutionen? Wow, so viele Antworten… So viel Herzschmerz. Ich schlug mich einen ganzen Tag damit rum, alle Kommentare, die ich in ein Worddokument kopiert hate, neu zu formatieren, um das Ganze als Buch drucken zu lassen. Gutes Weihnachtsgeschenk für Gerry!
Hier ein paar Fotos von Dingen, die viele Leser sehnsüchtig erwähnten:
Der Bubbleator – eine Fahrstuhlkugel, die für die Weltausstellung im Jahr 1962 erfunden wurde. Jahre später war der Bubbleator als Treibhaus in einem Seattler Vorgarten zu finden.
Das Restaurant Doghouse mit seinen 80-jährigen Kellnerinnen.
Die Cowboyhut und Cowboystiefel Skulpturen im Süden von Downtown und das Wahrzeichen der Rainier-Brauerei (heute eine Kaffeerösterei):
Vielleicht stoße ich noch auf weitere Fotos, ich werd sie dann hinzufügen. Jetzt geh ich noch ne Runde Christmas Shopping, ist ja so ein Spaß!
Munter bleiben,
T.