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Happy Halloween!
Ist ja fast schon wieder soweit: Morgen ist der 31. Oktober 2008. Weil’s so schön ist, hat Uli schon gleich am letzten Wochenende zu ihrer Geburtstagsparty am Samstag Kostümzwang auferlegt. Also sind Gerry und ich in verschiedene Kostümläden gerauscht und haben uns dann am Samstagabend in unsere jeweilige Aufmachung gezwängt.
Um 21.00 Uhr holte Yuriko uns ab, sie fiel fast um, als ich ihr die Tür aufmachte.
Sarah Palin war auch da.
Meine flotte schwarze Perücke rutschte den ganzen Abend lang nach hinten (weil natürlich mein Klumpen eigener Haare wie ein Gewicht darunter das ganze permanent rückwärts zog). Sehr nervig. Dauernd musste ich das Teil nach vorne zupfen. Das Augenmakeup juckte total. Mein linkes Auge tränte. Aber ich hielt es tapfer aus! Gerry machte sich sowohl Perücke als auch Schnauzer schon nach einer halben Stunde ab, um die Party besser genießen zu können. Konnt ich gut nachempfinden.
Morgen abend gehen wir mit Rosa und Lily auf Trick & Treat Tour.
Gehabt Euch wohl!
T.
Herbst in Seattle oder Auf welche Bank tragen wir unser Geld denn nun mal?
Es ist Samstag, der 11. Oktober 2008, 21.00 Uhr abends. Kamikaze und ich sitzen im Büro (sie auf Gerrys Schreibtischstuhl, ich auf meinem) und Gerry und Misha gucken fern im Wohnzimmer (Gerry auf’m Sofa, Misha nebendran auf dem Ohrensessel). In der letzten Zeit ging’s ja ordentlich rund auf den Finanzmärkten. Heute Nachmittag habe ich mich widerwillig um meine Finanzen gekümmert, mir den Schwund auf den verschiedenen Investmentkonten in Ruhe angeschaut und beschlossen, dass ich mich a. nicht weiter drüber aufregen und b. in den nächsten Wochen nichts weiter investieren werde, bis sich die Lage etwas stabilisiert. Eine unserer Banken, Washington Mutual, bei der Gerry und ich insgesamt 3 Konten haben, existiert schon nicht mehr. Zum Glück hat JP Morgan Chase sie sich kurzerhand unter den Nagel gerissen, also hat es insgesamt keine große Unterbrechung gegeben (die Filialen waren ein paar Tage lang geschlossen, aber inzwischen ist alles wieder beim Alten). Man fragt sich jedoch schon, ob das alles noch Hand und Fuß hat. Die USA befinden sich außerdem in der Wahlkampfendphase, und dass man sich sowas wie Palin überhaupt als eine vage Möglichkeit für die Vizepräsidentschaft im Fernsehen anschauen muss, ist schlicht der helle Wahnsinn. Man überlegt, ob man nicht doch noch fix die Koffer packen und zurück nach Alemania machen sollte. Auf der positiven Seite zeigt sich Seattle im goldenen Oktoberlicht, und obwohl ich eher ein Sommerliebhaber bin, gefällt mir das Wetter mit der vor ein paar Tagen eingetretenen empfindlichen Kühle doch ganz gut. Als Gerry und ich heute Mittag zum Brunch zum Pike Place Market gingen, mussten Handschuhe und Schal mit. Nach dem Brunch sind wir noch ein bisschen über den Markt geschlendert, hier ein paar Fotos. Zuerst die coole Graffitiwand auf der 2nd Ave, die mir vorher noch nie aufgefallen war:
Die Blumenstände bieten fantastische Dahlien und die Pfefferschotengebinde leuchten von weitem.
Aber das beste heute war Phinneas, der Papagei, der mit seinem Besitzer alle möglichen Tricks aufführte und außerdem original wie eine Katze miauen konnte (auf das Kommando "how does the Kitty talk?"). Ich durfe ihn auch mal halten, genauso wie das Mädchen auf diesem Foto. So ein cooles Viech!
Hier kriegt Phinneas gerade einen Pepptalk von seinem Scheff:
Kurz danach hat der Scheff ihm mit dem linken Zeigefinger die imaginäre Pistole vor den Kopf gehalten und "Peng!" gesagt, und Phinneas fiel scheintot hintenüber und hing dann mit dem Kopf nach unten an seinem Finger. Fanden wir Umstehenden alle super.
So, nun noch schnell eine weitere Neuigkeit: Wir sind glotztechnisch jetzt auch auf High Definition TV umgestiegen, haben uns spontan zwei LCD Toshibas gekauft (42-inch und 26-inch) und endlich die uralten Fernseher entsorgt, auf die Gerry nun lange genug geguckt hat. Ich selber bin ja eher wenig TV-versessen, aber ich muss zugeben, dass die High Definition Kanäle ein fantastisches Bild produzieren und dass auch Burnout Revenge mit der Xbox 360 auf dem 42-inch Schirm einfach eine geile Sau ist. Also kontern wir dem anstehenden unangenehmen Teil des Jahres (Regen Regen Regen) mit einer (für unsere Verhältnisse) kolossalen Entertainmentausrüstung. Mal gucken, ob die Rechnung aufgeht! Im November gibt’s dann Netflix Filme auch über Xbox Live, wunderbar, braucht man keine DVDs mehr mit der Post hin und her schicken.
Übrigens hab ich mal wieder intern den Job gewechselt (das kennt Ihr von mir ja schon!), jedenfalls bin ich jetzt im Oslo Team. Heute morgen kam gerade ein Pressebericht heraus, auf der Professional Developers Conference am Ende diesen Monats gibt’s dann weitere Details. Ich bin erst am 1. Oktober dort angefangen und bisher gefällt es mir SEHR GUT.
So, genug für heute! Haltet Euch fein.
T.