Archive
Brian Jonestown Massacre Konzert
Es ist Sonntagabend, d. 22. März 2009. Es ist immer noch empfindlich kühl in Seattle. Immerhin hat’s kaum geregnet, und man soll sich ja auch nicht die ganze Zeit beschweren. Gestern Abend waren wir in einem coolen Konzert der Band Brian Jonestown Massacre. Die waren vor Jahren mal super angesagt hier, sind so in der Kategorie psychodelische, langsame und melodische Rockmusik à la the Verve oder ein etwas weniger aggressives "Sister Ray" von Velvet Underground. Früher war die Band jedoch immer etwas an der Grenze (und oft drüber hinaus), man stritt und prügelte sich auf der Bühne, schmiss Krempel ins Publikum und benahm sich komplett daneben. Also war ich gespannt. Mit von der Partie waren Mark (Gerrys Bruder) und Annette sowie 3 weitere Freunde von denen, die ich auch schon lange kenne. Alle so in meinem Alter (das ist wichtig in dieser Geschichte). Aber Moment, bevor ich weitererzähle, erst mal kurz ein schönes Video von Brian Jonestown Massacre und gleich danach eins von den berühmt berüchtigten Stage-Disastern.
Also, gestern Abend verlief es harmonisch, es war wirklich ein sehr sehr schönes Konzert. 8 Leute auf der Bühne, 4 Gitarren, Bass, Schlagzeug, Orgel, Tamburin. Eine feine feste Schallmauer und außerdem beste Soundqualität im Neumo’s. Jetzt zurück zu meiner eigentlichen Story: Ich komme also ca gegen 22.00 Uhr im Club an und suche Mark und Annette & Co im schlecht beleuchteten und prall gefüllten Raum. Als ich sie fand, fragte ich wo denn T & J seien? Vivian stand bei ihnen, wie geplant. Oh, meinte Annette, Du hast die nur um einige Minuten verpasst, die sind gerade rausgeworfen worden. Ich "hä?". Ja, sagte Mark, die sind zu zweit auf’m Klo erwischt worden. Wollten da gerade eine Nummer abziehen. Dann fügte Mark noch hinzu, dass er sich nicht sicher sei, ob das auch wirklich alles gewesen wäre. Wir lachten. Vivian meinte nur: "It’s like we’re still in Highschool!"
Apropos Nummer abziehen. Meine Schwester und ihre Familie haben neulich ihren netten Golden Retriever einschläfern lassen müssen, das war wirklich traurig, 11 Jahre hatten sie den. Unten links ist Ben zu sehen, wie er mit Hagen zu ihrem 10-jährigen Hochzeitstag den Schnaps in der Nachbarschaft mit austrägt. Rechts daneben der neue Welpe Balou, den sie ein paar Wochen später in Osnabrück von einem Bauernhof geholt haben.
Heute am Telefon erzählte mir Uta, dass Balou in seiner Schlafecke so eine Wolldecke hat, die er abgöttisch liebt. Und ab und zu kriegt er es mal in den Kopf, schnappt sich eine Ecke von der Decke mit dem Maul und pimpert auf dem Ding rum, Uta meinte, es können einem die Tränen kommen vor Lachen. Das erinnert mich an Gerrys Deutschlehrerin hier in Seattle, wo er vor Jahren immer brav mit Scott zum Privatunterricht hinging. Die hatte so einen (kastrierten) Kater, der öfter mal mitten in der Unterrichtsstunde auf einem rosa Stoffschwein rittlings (pimpernd) duch die Küche geritten kam – zur einen Tür rein, zur anderen wieder raus. Gerry sagte, das wär voll die Härte gewesen, danach hätte man sich auf nichts mehr konzentrieren können. Tja, so ist das.
Das war doch ein schönes Thema heute! Beschwingt werde ich jetzt in die Heia gehen.
Haltet Euch fein.
T.
Nochmal Rio Reiser
Ich bin wieder einmal in einer Rio-Reiser-Phase, nachdem ich heute Morgen (7. März 2009) so coole Ton Steine Scherben Videos auf YouTube fand, unter anderem auch mein Lieblingsstück "Jenseits von Eden". Ich stelle mir dazu immer eine Schwarzweißzeichnungsanimation vor – Mutter, Mutter, wieso hast Du mich geboren, oder hat mich der Esel im Galopp verloren?
Es ist Samstag im März und draußen schneit und regnet es immer im Wechsel. Ich hab noch nichtmal Lust, in den Pferdestall zu fahren. Es ist einfach zu ungemütlich. Vielleicht morgen dann. Aber ich muss nur noch bis zum 1. April durchhalten. Das schaff ich gerade noch. Dann geht’s für eine Woche nach Paris.
T.